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Senatsverwaltung für Stadtentwicklung / bünck + fehse
Realität am Südi

Die Schöneberger Linse gehört zwar nicht zur Insel, grenzt aber unmittelbar an sie an und ist daher auch für die Insel-Bewohner von Interesse. Nun wurde für das Gebiet zwischen den Bahnhöfen Schöneberg und Südkreuz, Ring- und Autobahn ein weiteres „Konzept“ entworfen mit schönen bunten Bildern. 200.000 Euro wurden dafür ausgegeben. Die Frage stellt sich aber unmittelbar: Wofür eigentlich? Ein Blick auf die Homepage der „Interessengemeinschaft Berlin Südkreuz“ verdeutlicht, dass sämtliche großspurige Planungen für das Gebiet bislang ein Schlag ins Wasser waren. Von den Bebauungsplänen der 20er Jahre, über Speers Germania-Pläne, die Westtangentenplanungen bis zu den Konzepten der letzten Jahre ist alles bislang gescheitert. Was eigentlich neu sein soll im Vergleich zu den Plänen, die vor sechs Jahren präsentiert wurden, bleibt schleierhaft. Munter wird von Tagungszentren mit Hotel, einem 60 bis 80 Meter hohen weiteren Hotel sowie Wohnbebauung fabuliert. Zusammen mit den Plänen auf dem GASAG-Gelände werden also demnächst mindestens drei Hotels das Gebiet bereichern. Deutlicher kann man die Realitätsbezogenheit der sogenannten Stadtentwickler gar nicht beschreiben. Warum nicht aktuelle Diskussionen mit einbezogen wurden, nämlich die Diskussion um einen zweiten Standort des Zentralen Omnibusbahnhofs, die bei offensiver Werbung durch den Bezirk eventuell tatsächlich Chancen auf Realisierung hätten, kann nur mit unglaublicher Ideenlosigkeit erklärt werden. Aber jetzt gibts ja ein Konzept und ein Konzept ohne Hotels ist in Berlin bekanntlich kein wirkliches Konzept.

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