Müllers Marionette geht

Noch-Baustadtrat Krömer. copyright: CDU-TS
Auf diese Nachricht dürften einige Bezirksamts-Mitglieder gehofft haben: Baustadtrat Bernd Krömer tritt ab! Nachdem SPD und Grüne sich auf die Wahl Angelika Schöttlers als neue Bürgermeisterin geeinigt haben, zieht sich der CDU-Kandidat ganz aus dem Bezirksamt zurück. Ob er sich Hoffnungen auf einen Posten im Rot-Schwarzen Senat macht – darüber kann spekuliert werden, Krömer ist im Nebenjob CDU-Generalsekretär und daher nicht ganz ohne Einfluss. 
Einfluss hat er in den letzten Jahren auch maßgeblich auf die Planungen auf dem Gasometergelände genommen, die Liste der Merkwürdigkeiten und Ungereimtheiten ist lang und kann hier nachgelesen werden. Dem Vernehmen nach waren seine Untergebenen im Bezirksamt zunehmend entnervt vom Gebahren ihres Chefs, Zuständigkeiten im Zusammenhang mit Gasometer-Investor Reinhard Müller an sich zu ziehen. So stockt offensichtlich die Planung für die südliche Erweiterung des Cheruskerparks rund um die Torgauer Straße durch die gezielte Verschleppung der Planungen für die (vertraglich festgesetzte) Zufahrtsstraße vom Sachsendamm unter der Ringbahn durch auf das EUREF-Gelände. Müller möchte offensichtlich zu Lasten von Fußgängern und Radfahrern die Straße kleiner dimensioniert haben um Kosten zu sparen. Vermutlich wäre er auch nicht traurig, müsste er sie gar nicht bauen. Es liegt nun in den Händen des (noch unbekannten) neuen Stadtrats und der neu gewählten BVV, der Willkür der letzten Jahre endlich einen Riegel vorzuschieben. 
So auch bei der Sanierung des Gasometers. Bislang wurden lediglich bei Presseterminen ein paar Farbkleckse vorgeführt und behauptet, jetzt gehe es endlich (nach zwei Jahren „Untersuchungen“) los. In der Realität wurde letztens sogar das Alibi-Gerüst abgebaut; von tatsächlichen Arbeiten – bis auf den Einbau eines Fernsehstudios – ist weit und breit nichts zu sehen. Es würde nicht verwundern, wenn Krömer bislang als einziger einen Pinselstrich bei einem der zahlreichen Fototermine der letzten Jahre getätigt hätte. So ist aber der Zerfall des Schöneberger Wahrzeichens vorprogrammiert. Die Anwohner werden beobachten, wie der Nachfolger Krömers mit der Causa Gasometer umgehen wird.

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