Fundstück: Die Bürgermeisterin ist hocherfreut

Nein, wir befinden uns nicht im Jahr 1986 im Bezirk Weißensee, wir befinden uns im Jahr 2012 in der demokratischen Bundesrepublik Deutschland. Trotzdem ist dieser Text im besten ADN-Sprech als Pressemitteilung des Bezirks veröffentlicht worden: „Bezirksbürgermeisterin Angelika Schöttler zeigt sich hocherfreut, dass noch in diesem Jahr die TU ihren neuen Campus auf dem EUREF Gelände beziehen wird.“ Garniert wird der Text mit einem Foto, wie sich Bezirksbürgermeisterin zusammen mit EUREF-Chef Müller hocherfreut zeigt. Müller dürfte auch hocherfreut sein, so ist zu vermuten. Erreicht doch die Speichelleckerei des Bezirks mit dieser Veröffentlichung einen neuen Höhepunkt.
Die Anwohner und die Bürger des Bezirks sind nicht hocherfreut, weil:
Wie bei der BI Gasometer nachzulesen ist, wurde das Versprechen Müllers und der Verantwortlichen im Bezirk gebrochen, dass die geplante Straßenverbindung vom Sachsendamm aus Müllers Tasche voll finanziert werden soll. Der Steuerzahler wird jetzt doch herangezogen.
Die mehrfach wiederholte Zusage, dass sämtlicher Verkehr über den Sachsendamm geleitet werden und die Insel von zusätzlichem Verkehr verschont werden soll, wurde ebenfalls von Müller und dem Bezirk gebrochen. Das wohlfeile Wahlversprechen (ganz vorne die SPD), die Torgauer Straße zur Insel zu schließen, ist Makulatur. Die Straßenverkehrsbehörde hat die Sperrung abgelehnt, da der Sachsendamm zu stark belastet würde. Das sollte man sich auf der Zunge zergehen lassen: Der Sachsendamm muss entlastet werden, indem der zusätzliche Verkehr, inklusive Baustellenfahrzeuge, über die Insel geleitet werden MUSS. Solange, bis Müller sich dazu bequemt, die Zufahrtstraße zu bauen. Die ganze Misere ist ebenfalls bei der BI schön nachzulesen.
Dies bedeutet wiederum, dass die Erweiterung des Cheruskerparks nach Süden auf unbestimmte Zeit verschoben ist.
Dass diese Punkte von der Bürgermeisterin angesprochen werden, erwarte ich als Bürger, nicht nette Fotos von hocherfreuten Bürgermeisterinnen und Investoren. Vielleicht könnte sie sich auch mal erkundigen, was eigentlich die Sanierung des Gasometers macht. Zu sehen ist von Arbeiten seit Mai 2011 nichts und die untere Denkmalschutzbehörde des Bezirks ignoriert Anfragen von Bürgern.

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