Die Schöneberger Schleife – mehr Grün für die Insel

Im Rahmen des Stadtumbau-West-Projektes soll eine großzügige Vernetzung von Grünflächen zwischen Potsdamer Platz und Südgelände entstehen. Profitieren werden davon Radfahrer, Skater, Spaziergänger und nicht zuletzt die Bewohner der Roten Insel. Theoretisch soll der Grünzug eines Tages von Pankow bis zum Fläming Skate reichen, aber vielleicht sollte man sich erst einmal auf die Realisierung im Berliner Raum konzentrieren, denn hier hakt es bereits genug. Der Weg führt durch den im Bau befindlichen Park am Gleisdreieck, wechselt an der Monumentenstraße die Seite der Bahntrasse und führt an dieser entlang zum Südkreuz. Der Leuthener Platz soll vergrößert werden und in seiner Verlängerung eine Brücke über den Bahngraben entstehen. Der Baubeginn für die Verbindung wird immer noch mit 2009 angegeben, aber diese Aussage darf wohl eher bezweifelt werden. Das Teilstück von der Brücke bis zum Bahnhof soll als erstes fertiggestellt werden, eingezwängt zwischen Bahngelände und einem gerade im Bau befindlichen „Großhandelsgebäude“. Es ist kaum anzunehmen, dass der Weg unter diesen Voraussetzungen ein besonderes Schmuckstück wird. Vom Bahnhof aus soll eine Verbindung entlang der Torgauer Straße zum schon bestehenden Cheruskerpark entstehen. Die Baracken am Bahndamm sollen zugunsten eines Grünzuges abgerissen werden. Aber auch hier gibt es Schwierigkeiten: Das Bezirksamt hat es versäumt, die Grundstücke von einer Bahntochter rechtzeitig aufzukaufen. Diese hat sie kurzerhand an Privatpersonen veräußert, mit denen jetzt neu verhandelt werden muss. Die Torgauer Straße selbst soll übrigens zur Fahrradstraße werden, wie auch die Cheruskerstraße. Im Wannseebahngraben wird die Schleife schließlich wieder nach Norden geführt. Dass die Pläne zum Teil schon uralt sind, kann an der Langenscheidt-Brücke begutachtet werden. Die zugewucherten Treppenanlagen wurden schon vor einer halben Ewigkeit für eine Grünanlage im Bahngraben angelegt. Vielleicht werden sie in ein paar Jahren doch noch ihren Zweck erfüllen. Ob allerdings schon 2014 alles fertig ist, wie derzeit verlautbart wird, glauben wohl eher nur Berufsoptimisten.

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